und seiner radikal-politischen und utopischen Ansätze anhand von Material aus Costards Nachlass im Kontext des archival turn.
Costard suchte mit seinen Methoden durch innovative Zugänge zu Wirklichkeit Veränderung in der Gesellschaft zu implementieren.
Sein Interesse galt u.a. der Erfindung von preisgünstiger Technik zur Demokratisierung des Filmemachens, der Auseinandersetzung mit den Produktionsmechanismen des Films, der Transparenz der handelnden Person und nachhaltiger Energiegewinnung.
Was
Die Aktualität von gemeinsamer Wissensproduktion
Unser Interesse ist es modellhaft durch die Figur Costard und seine Methoden unsere eigene Produktion und die Kunstproduktion an sich neu zu befragen, aktiv erfahrbar zu machen und dadurch neue Impulse zu geben.
Vollkommen Phantasielos ist ein Rechercheprojekt in dem u.a. durch Gespräche, Interviews, Analyse, Rezeption, Sammlung gleichzeitig die Arbeit Costards und unsere Gegenwart und eigene Arbeit neu erschlossen und neu gedacht wird. Zentral ist für uns das Werkzeug des Archivs von Costards Nachlass und der Erweiterung des Archivbegriffs durch Untersuchung und Produktion von Digitalisaten, Metadaten und Kooperationen - als eine Art gemeinsame Wissensproduktion.
Warum
Modell künstlerisch-aktivistischer Praxis als Sprungbrett zur Neuerfindung der Gegenwart
Costards Arbeit entwirft ein Modell künstlerisch-aktivistischer Praxis, die außerhalb der damaligen Kategorien lag und produktive Ansätze zu heutigen gesellschaftlichen Fragen und Umbrüchen liefert und es möglich macht, unser Handeln und die Gegenwart neu zu entdecken und zu denken.
Gleichzeitig etabliert sich der Modus des Archivalischen als zeitgenössische technologische Entwicklung in einer Zeit des Umbruchs und beeinflusst unseren Blick und unser Denken. Die Entwicklung dieser Technologie wollen wir beobachten, untersuchen und verstehen.
Wie
Produktion eines lebendigen Archivs
Wir versuchen neue Verknüpfungen für ein gegenwartsfähiges Archiv herzustellen, in dem sich das klassische Verständnis des Archivs mit Aufgaben wie kodieren, selektieren, setzen, bewahren neu entfaltet. Durch Produktion von Digitalisaten mit Elementen der Gegenwart und einem mehrperspektivischen Ansatz (z.B. durch Interviews) und Transparenz unserer Arbeitsprozesse entsteht ein lebendiges Archiv, das sich öffnet und durch Zeigen, Repräsentieren, Zusammenarbeiten, Aktualisieren neue Gegenwart schafft.
Gleichermassen interessiert uns die Stille des Archivs, die Lücken in der historischen Aufzeichnung als Möglichkeiten der Neuerfindung des digitalen “Weltarchivs”, das sich im permanenten Wachstum befindet.
Wer
Vollkommen Phantasielos ist ein Kooperationsprojekt
Teilnehmer sind Experten, Theoretiker, Zeitzeugen, Kollaborateure und Begleiter, Hellmuth Costards Erben und Projektgruppe Vollkommen Phantasielos: Arno Dietsche, Sibylle Hofter & Kathrin Kur.